In der Ausgabe September/Oktober 2011 setzt HEPHAISTOS seine ausführliche Berichterstattung rund um die neue europäische Stahlbaunorm EN 1090 fort. Unsere Zeitschrift ist in Deutschland bislang die einzige, die ausführlich für Schmiede und Metallgestalter im Zusammenhang mit der Norm informiert. Unsere aktuellen Berichte finden Sie als E-Paper auf dieser Website, wenn Sie oben im Kopf-Menü auf EN 1090 klicken.


Die Auswirkungen der Norm auf das Schmiedehandwerk sind nach wie vor fraglich, vor allem, seit am 4. April 2011 in Brüssel eine neue EU-Verordnung (305/2011) zur CE-Kennzeichnungspflicht von Bauprodukten veröffentlicht worden ist. Vor allem die Artikel 5 und 38 sind für Schmiede und Metallgestalter interessant, da hier Ausnahmen von der Verpflichtung zu einer Leistungserklärung im CE-Verfahren und damit von der Werkseigenen Produktionskontrolle definiert werden. Von den zuständigen Behörden und Verbänden ist bislang keine Information zu bekommen, wie sich dies auf das Schmiedehandwerk niederschlägt. Die offenen Fragen werden auf Verbands- und Behördenebene derzeit zwischen Berlin und Brüssel hin und her gespielt. HEPHAISTOS wird weiter berichten.

Inzwischen ist es allerdings Markus Balbach, dem Bundesfachgruppenleiter Metallgestaltung im BVM gelungen, für seine Werkstatt die Zertifizierung nach EN 1090 für die sogenannte Ausführungsklasse 2 (EXC 2) zu erhalten. Er berichtet in der Ausgabe 9/10 2011 in einem ersten kurzen Erfahrungsbericht. Da er die Zertifizierungsurkunde aber erst einen Tag vor Drucklegung der HEPHAISTOS-Ausgabe erhalten hat, werden wir seinen Erfahrungsbericht in der Ausgabe 11/12 2011 noch vertiefen. Außerdem berichten wir über interessante Aspekte rund um die EN 1090 aus Sicht der sogenannten Notifizierten Stellen, die die Zertifizierungen vornehmen, im Nachgang der sehr frequentierten kostenlosen Informationsveranstaltungen des IFGS in Kolbermoor, Celle und Stolberg im Rheinland.

Nicht verkneifen können wir uns in diesem Zusammenhang aber ein Zitat von Luxemburgs Premier Jean-Claude Juncker, einem "Ur-EU-ler", das ein Leserbriefschreiber im "Münchner Merkur" am 16. Mai 2011 aus der Versenkung geholt hat und das 1999 im "Spiegel" erschien. Wörtlich heißt es dort zum Vorgehen der EU-Organe: "Wir beschließen etwas, stellen das dann in den Raum und warten einige Zeit ab, was passiert. Wenn es dann kein großes Geschrei gibt und keine Aufstände, weil die meisten gar nicht begreifen, was da beschlossen wurde, dann machen wir weiter - Schritt für Schritt, bis es kein Zurück mehr gibt." Was das mit Blick auf die EN 1090 bedeutet, ist nach wie vor fraglich. HEPHAISTOS wird weiter berichten.