Nachruf Günter Weber

Plötzlich und unerwartet starb am letzten Freitag der Schmied und Metallgestalter Günter Weber aus Kreuztal bei Siegen im Alter von 78 Jahren. Günter Weber hat viele Jahre aktiv die internationale Schmiedeszene belebt. Noch vor vier Wochen stand er am Amboss. Weber legte 1967 die Prüfung als Schmiede- und Schlossermeister ab. Später folgte der Restaurator im Schmiedehandwerk. In seiner Vita reihen sich dicht an dicht viele Beteiligungen an regionalen und internationalen Ausstellungen. Er war mehrfach Teilnehmer beim größten Treffen der Schmiede auf Burg Helfstyn/Tschechei. Dort war er 1999 sogar geladener Gast im Schmiedeforum. Die Arbeit, die er damals geschaffen hat, ist noch heute auf der Burg zu bewundern.

Man kann Günter ohne zu übertreiben als Reisenden in Sachen Metallgestaltung bezeichnen. Er war auf Veranstaltungen in Ungarn, Österreich, der Tschechischen Republik, Italien, den Niederlanden und Belgien aktiv und passiv dabei. Viel öffentliche Aufmerksamkeit bekam er, als er 1998 in Baiersbronn zusammen mit Kollegen die größte Sense der Welt schmiedete (vier Meter hoch, 150 Kilo schwer). Bei seinen vielen Reisen erlangte er natürlich auch große Bekanntheit in der internationalen Szene. Die wohl größte und umfangreichste Schmiedearbeit aus seinem Betrieb war die zweistöckige klassische Galerietreppe im Berliner Hotel Ritz. Seine Schmiede in Kreuztal wird von seinen beiden Söhnen weitergeführt – mit denen zusammen er noch vor Kurzem gearbeitet hat.

Weber war einer der Gründungsmitglieder im Internationalen Fachverband der Schmiede e.V. (IFGS). Er war bei der ersten IFGS-Ausstellung in Ulm 1995 dabei und blieb auch bei den weiteren IFGS-Ausstellungen zwei Jahrzehnte treuer Mitwirkender. Zeitweise fungierte Günter als Beirat auch im Vorstand des IFGS.