walter still 

Er war kein ruhiger Zeitgenosse. Immer voller Tatendrang, ein Kämpfer eben. Mit nur 63 Jahren hat er nun seinen letzten Kampf gegen eine heimtückische Krankheit verloren. Am 13. August verstarb Walter Still, Mitbegründer der Biennale von Kolbermoor, Fachgruppenleiter Metallgestaltung in Bayern, Triebfeder für die den Leistungswettbewerb Gute Form, Forscher und Dokumentar in Stilkunde, Gründer der privaten Lehreinrichtung „Internationale Akademie für Kunstgeschichte und Gestaltung“ (AISAF) in Stia in der Toskana und Fachbeirat im Ring der Europäischen Schmiedestädte. Er hat diese vielen Aufgaben nicht gesammelt, er hat sich für sie eingesetzt und für sie gelebt. Er konnte unbequem sein, wenn er etwas durchsetzen wollte.

Als Autodidakt hat er sich in die Metallgestaltung hineingearbeitet, sich fortgebildet und durch Besuche von Schmiedeveranstaltungen wertvolle Erkenntnisse dazugewonnen.

Im Team mit dem Wolfratshauser Kunstschmied Tom Carstens schaffte Walter Still bei der Weltmeisterschaft der Schmiede in Stia/Toskana einen dritten Platz und später den Titel „Vizeweltmeister“. In dem Toskanastädtchen Pratovecchio-Stia erinnert eine große Kreisverkehr-Skulptur an ihren Schöpfer Walter Still.

Walter Still setzte sich viele Jahre für die Ausbildung und die Anerkennung der Metallgestaltung ein. Es ist ihm mit zu verdanken, dass die besten Lehrlingsarbeiten auf der Handwerksmesse in München einem großen Publikum gezeigt werden können.