Mit der 17. Ausgabe von Peter Elgaß' Jahrbuch, "Metall Design International" führt die HEPHAISTOS-Redaktion konsequent die Neuausrichtung der letzten Ausgabe weiter, sich von reinen Darstellungen der „Lebenswerke" berühmter Schmiede wegzubewegen und statt dessen auch herausragende Metallgestalter zu präsentieren, sie sich auf ganz bestimmte Techniken, Ausdrucksformen und Materialien spezialisiert haben.

"MetallDesign international 2015" stellt eine Mischung aus Metallern aus sechs Ländern vor, die mit sehenswerten Schmiedearbeiten, Metallgestaltung, Kunsthandwerk und künstlerischer Arbeit unterschiedlichster Couleur vertreten sind: Die jungen russischen Gestalter Liza Bobkhova und Kirill Spasskov aus St. Petersburg, die deutsche Schmiedin Sandra Geruschkat aus Winnweiler, den in Lochum lebende deutschen Schmied Stefan Zydek, des weiteren David Szalay aus dem tschechischen Turnov, den Belgier Guy de Bruyne aus Niel, den tschechische Schmiedebetrieb Stawaritsch aus Kostelec na Hané, den Deutschen Michael Ernst aus Bechstedtstraß und nicht zuletzt Roberto Magni aus dem italienischen Pagliericcio.

Sehr persönliche Texte führen in Techniken, künstlerische Ansätze, Gestaltung und Konzepte der Metaller ein - mit "Metall Design International 2015" ist ein weiteres Mal eine hochwertige Zusammenstellung geglückt.
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MetallDesign International 2015
Preis: 42,- Euro (im Abo nur 36,- Euro)
Bestell-Nr. 410, ISBN 978-3-931951-97-9
232 Seiten, ca. 800 Farbabbildungen, 
Texte in Deutsch und Englisch, 
Hardcover gebunden im Hochformat 21 x 29 cm


Informationen zu den Metallgestalterinnen und Metallgestaltern im neuen Jahrbuch
Liza Bobkhova und Kirill Spasskov etwa sind junge russische Metallgestalter der Jahrgänge 1983 und 1987, die mit ihrer gemeinsamen „LK art Gild" Erfolge feiern. Sie repräsentieren den verspielten, sich empfindsam auf das alte Handwerk zurückbesinnenden Schmiedestil einer Kultur, die lange Zeit durch die Gleichförmigkeit industrieller Fertigung beherrscht wurde.
Eine weitere weibliche, diesmal deutsche Schmiedin ist Sandra Geruschkat, deren Arbeitsstil in all dem gründet, was sie bei Hermann Gradinger in Mainz gelernt hat, die sich aber auch von Zen und Feng Shui inspirieren lässt. Sie studierte Metallgestaltung in Hildesheim und widmet sich mit femininem Blick dem Schaffen von Strukturen im Raum, „um Ausdruckskraft mit ganz klaren, einfachen Formen".
Für den analytisch denkenden und arbeitenden Schmied Stefan Zydek war es sein Meister Alfred Schmidt aus Trappenkamp, der den Grundstein seines Erfolges legte. Er machte sich im Alter von 23 Jahren in Lochum selbständig und blieb in 30 Berufsjahren den handwerklichen Techniken stets treu, transformierte sie aber in eine persönliche, moderne Formensprache mit einem unverkennbaren Stil.
David Szalays berücksichtigt in seinen Entwürfen die umgebende Architektur und das Umfeld, nimmt die Grundstrukturen der verwendeten Materialien auf - nicht nur Schmiedeeisen und Edelstahl, sondern auch Holz, Glas, Stein und Keramik. Der junge Tscheche studierte an der ISS Hradec Králové, danach folgten vier Jahre an der bekannten Kunstschmiedeschule in Turnov, wo er heute noch lebt.
33 Jahre war der Belgier Guy de Bruyne alt, als er zum ersten Mal einen Schlag auf einen Amboss vollführte. Der studierte Volkswirt und Handelsingenieur lernte im Bauunternternehmen des Vaters den Schmied Henri Bream kennen und übernahm später dessen Betrieb. Von ihm, seinem langjährigen Freund Huub Sensen und als Mitglied der „Ambachtelijke Smedersgilde" lernte er viel über die Kunst des Schmiedens.
Die Schmiede Stawaritsch ist als bislang einziger Betrieb zum zweiten Mal im Jahrbuch vertreten. Die Statistik der Auszeichnungen beim weltgrößten Schmiedetreffen auf Burg Helfstyn dokumentiert die unermüdliche Schaffenskraft der beiden Brüder und ihres Vaters. Das Arbeitsgebiet der Tschechen ist größtenteils die praktische Schmiedearbeit in und am Haus. Die Arbeiten sind funktionell und ästhetisch zugleich.
Die „Ästhetik der natürlichen Ordnung" bringen die Skulpturen des Bechstedtstraßers Michael Ernst zur Anschauung. Vor einigen Jahren wandte der viel gereiste Autodidakt sich von der einfachen Metallskulptur der kinetischen Plastik zu. Seine Bandbreite umfasst abstrakte Tierwesen, Mobile, Windspiele und Windzangen, die in technischer Präzision eine ideale Bewegung hervorbringen. Die Details sind gleichzeitig so stark auf ihre Funktion reduziert, dass dem Betrachter das Wesen dieser Bewegung sichtbar wird.
Roberto Magnis Vorfahren stellten schon immer Werkzeuge her, und auch er führte zunächst diese Tradition fort, vor allem wegen der Faszination des Feuers, für ihn „der Urquell des Lebens". Nach einiger Zeit als Landschmied wandte er sich dem Design zu, lernte Claudio Bottero als Lehrer und Freund kennen, was seine Arbeitsweise dramatisch veränderte. Heute lehrt er an der Schule in Stia und übernimmt hauptsächlich Privataufträge.