Ausgabe 9/10 2007


Bei Hammerklang, Ritterspielen, Festbankett und Musik festigten Schmiede aus Ost und West in der Ordensburg Gniew die Freundschaft, die vor einigen Jahren geschlossen wurde. „Wir sind mehr als Freunde, wir sind eine Familie.“ In seiner polnischen Heimatstadt Gniew bringt es Schmiedefan Kastellan Jaroslaw Struczynski, der den imposanten Ausbau der ehemaligen Burg des Deutschen Ordens unermüdlich vorantreibt, beim Empfang westlicher Metallgestalter auf den Punkt: Der „Ring der europäischen Schmiedestädte e.V.“, dem auch das historische Gniew angehört, und der Internationale Fachverband Gestaltender Schmiede (IFGS) verschmelzen zusehends. Es hat gefunkt. Genau dieses Ziel hat Cornelis Pronk, der rührige Präsident des IFGS, im Sinn, als er nach 2006 auch für 2007 ein ost-westliches Schmiedetreffen in der faszinierenden Ring-Partner-Stadt, idyllisch an der Weichsel gelegen, initiiert. Gniew ist nur 70 km südlich von der alten Hansestadt Danzig entfernt, die sehr liebevoll restauriert worden ist. Ende Juni, Anfang Juli ist es schließlich für die Schmiede soweit. Was die bayerisch-österreichische Delegation nach 100 Minuten Flug von München nach Danzig mit LH 3167 in diesem geschichtsträchtigen Gebiet an der Ostsee nahe des damaligen Ostpreußen erwartet, ist kaum zu glauben. Nimmt den befreundeten Metallgestaltern aus dem Westen schon allein der Anblick der gigantischen früheren Ordensburg schier den Atem, so zeigen sich die Besucher beim abendlichen Empfang überwältigt von einer geradezu überbordenden Gastfreundschaft.