Ausgabe 3/4 2007

Als Fußbodenbelag, Wandbehang, Raumteiler, Lichtskulptur oder Fassadenelement geben Architektur- und Designgewebe aus Edelstahl, Aluminium und Bronze vielen Innenraumgestaltern und Architekten ein neues nahezu unbegrenztes Tummelfeld. Die bronzene Außenhülle der neuen Hauptsynagoge in München ist eines der jüngsten, spektakulären Anwendungsbeispiele. In Erinnerung an die von den Nationalsozialisten zerstörte, gleichnamige orthodoxe Synagoge trägt der Sakralbau den Namen „Ohel Jakob“, übersetzt „Zelt Jakobs“. Der Name wurde vom Saarbrückener Architektenbüro „Wandel Höfer Lorch + Hirsch“ mit der Gestaltung der Außenfassade adaptiert. Über einem acht Meter hohen Felssockel, der den Tempel Salomons in Jerusalem symbolisiert, erhebt sich ein zwölf Meter hohe, lichtdurchflutete Glaskubus. In ihrer zeltartigen Anmutung soll die Lichtkrone an die mosaische Wüstenwanderung erinnern. Innen bricht das die Glaskuppel umhüllende Bronze-Vlies die einfallenden Sonnenstrahlen, außen glänzt das Zelt tagsüber golden, nachts leuchtet es geheimnisvoll.