Ausgabe 3/4 2007


Die Geschichte des Wootzstahls, auch Schmelztiegeldamast genannt, zählt Heinz Denig, Autor zweier Standartbücher über Damaszenerstahl, „zu den faszinierendsten menschlichen Leistungen“. Seit mehreren hundert Jahren schon beschäftigen sich Wissenschaftler und Metallurgen mit dem legendären Wootz, „den Geheimnissen der Erschmelzung kam man aber bisher nur ansatzweise auf die Spur“, sagt Heinz Denig. So verwundert nicht, dass die jüngste Entdeckung von Nanoröhren in einer Wootz-Säbelklinge aus dem 17. Jahrhundert, über die HEPHAISTOS in der letzten Ausgabe berichtete, kontroverse Diskussionen ausgelöst hat. In unserer Serie zum Wootzstahl wollen wir in den kommenden Ausgaben die vielen kursierenden Meinungen und historischen Erkenntnisse noch einmal zusammenfassen und Beteiligten ein Forum geben, ihren Wissensstand darzulegen, um schließlich eine einheitliche Diskussionsgrundlage zu schaffen, auf der Schmiede, Metallurgen, Historiker und Forscher gemeinsam den Faden weiterspinnen können. Ihren Anfang genommen hatten die Dresdner Forschungen Anfang der 1990er Jahre in der Schmiede von Heinz Denig in Trippstadt in der Pfalz, kurz nach dem Fall des „Eisernen Vorhangs“. Seit dieser Zeit ist Denig in Kontakt mit Dr. Werner Kochmann, dem Auslöser der Entdeckung der „Nanoröhrchen“. Kochmann hatte von 1945 bis 1948 eine Lehre als Bau- und Kunstschlosser absolviert, dem sich von 1949 bis 1956 ein Chemiestudium anschloss. Ab 1956 hatte Kochmann als Industriechemiker gearbeitet. Als Ruheständler richtete er sich dann zu Hause eine kleine Schmiede ein.