Ausgabe 1/2 2007

Vergangenen Herbst hatte Victoria Price, Galeristin in Santa Fe, bei HEPHAISTOS-US-Korrespondent Helmut Hillenkamp um Schmiedekohle angefragt. Sie hätten am nächsten Tag eine Demonstration von mexikanischen Kupfer- und Silberschmieden auf dem Bürgersteig vor ihrer Galerie in Santa Fé. Es stellte sich heraus, dass nicht Steinkohlen, sondern Holzkohle und vor allem Holz benötigt wurden. Ignacio Punzo Angel war im Auto mit seinen beiden Söhnen in einer Drei-Tages-Reise aus Südmexiko angereist. Alles nötige Werkzeug brachte er mit. Aber trotz offizieller Einladung wurde er an der Grenze bei der Einreise in die USA zwei Tage lang festgehalten. Holz und Holzkohle wurden vom Zoll beschlagnahmt, weil man damit ja Bomben bauen könnte. So wurde das Fehlende in Santa Fe besorgt, die Demonstration fand wie geplant statt: Zwei Kupferluppen wurden in Platten ausgeschmiedet, die später zu Vasen oder ähnlichen Behältnissen weiter ausgetrieben werden. Ignacio hatte sogar seinen antiken Lederblasebalg mitgebracht, den er auch zu Hause in der Werkstatt benutzt. Zu Hause sind sie die Angels in Santa Clara del Cobre, wo noch an die 200 Kleinhandwerker mit Kupfer und Silber arbeiten. Für die kunstvollen Objekte bezahlen Sammler in den USA mehrere 1000 US-Dollar.