Ausgabe 11/12 2003

In Gemeinschaftsarbeit haben oberösterreichische Schmiede das dreiteilige, elf Meter lange Treppengeländer zum Bad Haller Museum „Forum Hall“ im floralen Jugendstil rekonstruiert. Die „Schmiedetage“ fanden öffentlich vom 12. bis zum 14. September statt und begeisterten rund 1200 Zuschauern. Initiiert wurde die Veranstaltung von Wilhelm Bernauer, Fachbeirat im Ring der Europäischen Schmiedestädte. In Zusammenarbeit mit der Landesinnung der Schlosser und Schmiede Oberösterreichs, die Meister, Gesellen und Auszubildende aus der Region zur unentgeltlichen Mitarbeit eingeladen hatte, war er auch wesentlich an der Organisation beteiligt. Anhand eines vergrößerten, doch verblassten Schwarz-Weiß-Fotos aus der Zeit des Kaisers Franz Joseph interpretierte der zum Projektleiter ernannte Schmiedemeister Johannes Reisinger aus Pregarten die nur ungenau erkennbaren Motive von Blumen und Girlanden. Da sich über 30 Schmiede an der Rekonstruktion beteiligten, spielte die genaue Angabe von Maßen und Bearbeitungsmethoden in den Werkplänen eine besonders wichtige Rolle. Nebenbei schmiedeten die Teilnehmer auch kleine Dinge, wie Blätter, Nägel, Blumen und Hufeisen, die noch vor Ort verkauft wurden. Die Besucher durften aber auch selbst aktiv werden und sich am Amboss versuchen. Jene Schmiede, die das erste Mal in Bad Hall waren, schlugen ihren Nagel in den „Stock in Hall“ und versprachen das nächste Mal sicher wieder in der Schmiedestadt Bad Hall dabei zu sein.

Am Sonntagabend dann übergab Bernauer den Verkaufserlös auf Beschluss der teilnehmenden Schmiede an Johannes und Peter Reisinger, die durch das Hochwasser im Jahr 2002 stark zu Schaden gekommen waren.

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