Ausgabe 9/10 2003

Rund hundert Schmiede aus vielen Ländern Europas haben sich zum Fete du fer, zum Fest des Eisens, im Wald von Broceliande in Paimpont, getroffen. Auch zahlreiche Gäste verfolgten die Rennfeuerversuche und Schmiededemonstrationen mit Interesse. Die Gegend um Paimpont ist bekannt für ihre Schmiedetradition: Archäologische Forschungen haben gezeigt, dass hier schon zu Beginn unserer Zeitrechnung Eisen aus lokalem Erz gewonnen wurde, der Wald von Broceliande lieferte reichlich Kohle. Die große Schmiede, die seit dem 17. Jahrhundert in Paimpont existiert hatte, wurde Anfang des 20. Jahrhunderts geschlossen. Zum Fete du fer erklangen die Hämmer wieder, doch im Mittelpunkt des allgemeinen Interesses standen die Rennöfen, anhand derer die französischen Archäologen Jean Bernard und Cristophe Colliou den Prozess der mittelalterlichen Eisenproduktion nachvollzogen und dokumentierten. Neben dem gallischen Rennofen nach Vorbildern aus dem fünften und sechsten Jahrhundert, war auch ein afrikanischer Rennofen aufgebaut worden, dessen Luftzufuhr von unten über ein vergrabenes Rohr funktioniert.

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