Ausgabe 5/6 2003

Auf Anregung der Arbeitsgemeinschaft Friedhof und Denkmal wurde das Museum für Sepulkralkultur 1992 in Kassel gegründet. Eine Dauerausstellung, wechselnde Sonderausstellungen und ein vielfältiges Veranstaltungsprogramm sollen die Besucher anregen, sich mit dem Thema Sterben und Tod auseinander zu setzen. Der Tod soll wieder „lebendiger“ werden und seinen Platz im Alltag unserer säkularisierten Welt zurückgewinnen. Vom lateinischen „sepulcrum" (Grab, Grabstätte) abgeleitet, umfasst die Sepulkralkultur alle kulturellen Erscheinungsformen, die mit Totenbestattung und Totemgedenken zusammenhängen: Friedhöfe, Grabzeichen aus Stein und Metall, Särge, Leichenwägen, Reden, Totemgedenk- und Gebetbücher, Epitaphe und „Denk“mäler, Realien und Kunstwerke des Sterbe- und Bestattungsbrauchtums. Die Sammlungen zeigen nicht nur soziale, religiöse und kulturelle Einstellungen verschiedener Epochen, sondern auch deren jeweiligen künstlerischen und kunsthandwerklichen Stand.
Eine eigene Beratungsabteilung organisiert Seminare sowie Vorträge und bietet auch Einzelberatungen an. Das Zentralinstitut für Sepulkralkultur gibt die „Kasseler Studien zur Sepulkralkultur“ heraus: Sie enthalten kulturgeschichtliche und soziologische Grundlagen und geben aktuelle Entwicklungen in diesem Bereich wieder. Weitere Schriften, Bücher und Kataloge finden sich in der Kasseler Spezialbibliothek. Allerdings nimmt die Literatur zu Grabkreuzen aus Metall einen eher bescheidenen Raum ein, wie HEPHAISTOS-Mitarbeiter Josef Moos bedauernd feststellt. Insgesamt aber hat ihn der Museumsbesuch inspiriert. Mehr noch: In Fragen der Friedhofs- und Grabzeichengestaltung räumt er dem Kasseler Museum eine Vorbildfunktion ein.