Ausgabe 3/4 2003

Wo ihre prominentesten Bewunderer überwältigt sind von ihrer Beharrlichkeit und Zähigkeit und ihrer leidenschaftlichen Hingabe an das Schmiedehandwerk, sprechen Hajime und Yasuo Ishikura schlicht von einem Prozess des „trial and error“. Die beiden Brüder „studieren das Eisen“ seit mehr als zwanzig Jahren. 1979 haben sie in Harayanagi ein Studio mit Namen Tan Forge Works gegründet, denn hier entstehen fast ausschließlich geschmiedete Arbeiten - Möbel, Objekte, architektonische Elemente, Skulpturen. Sie arbeiten gemeinsam und auch jeder für sich, beider Ziel ist es seit Anbeginn, zu einer „japanischen Art“ der Metallgestaltung zu finden. Mit einem besonderen Gespür für den architektonischen Ort gelingen ihnen feinsinnige gestalterische Lösungen für die Kunst am Bau und im öffentlichen Raum, darunter auch überzeugende Arbeiten in Kombination mit dem Werkstoff Holz. Als unlängst in ihrer Heimat das Trappistenkloster in Hokodate, Hokkaido restauriert wurde, gestalteten Hajime und Yasuo Altar- und Wandleuchter.
Inzwischen hat ihre charakteristische Handschrift auch in Europa Gefallen gefunden. 1995 und 1996 waren ihre Arbeiten in Schottland zu sehen in einer Wanderausstellung über die „Erforschung des Eisens mit allen Sinnen“. Schon früh haben sie die vielen Spielarten der Liaison von Eisen und Licht entdeckt. 1988 bereicherten sie die Ausstellung „Metall-Leuchten“ in Koblenz mit ihren Ideen, im vergangenen Jahr erst mit zwei filigranen Kerzenleuchtern auch die von HEPHAISTOS veranstaltete große Metallgestalter-Ausstellung „Leben und arbeiten am Wasser“ in Immenstadt.

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