Ausgabe 3/4 2003

Für seine Schmiedearbeiten bei der Restaurierung der Salzburger Stadtmauern ist Hubert Winkler aus Pfarrwerfen in Österreich mit dem Salzburger Handwerkspreis 2002 bedacht worden. Für den Kunstschmied war der 2. Preis eine besondere Auszeichnung, vor allem weil er derartige Aufträge aus dem eigenen Land „sehr, sehr selten bekommt“. Das scheint sich mit der Ehrung aber geändert zu haben. Zuerst sollte er sich nur um den Bertoldsturm am Mönchsberg kümmern, dessen Türstock, ein gotischer Spitzbogen vor Jahrhunderten zugemauert und verputzt und nun wieder freigelegt worden war. In seiner alten Wasserhammerschmiede hat Hubert Winkler eine passende Blechfetzentür dazu geschmiedet mit Variationen beilförmiger Schlossplatten. Es wurde, wie die Jury für den 12. Salzburger Handwerkspreis später feststellte, „eine gediegene, griffige Handwerksarbeit“. Die Gestaltung der Türen, so heißt es in ihrer Bewertung, „erzielt eine herausragende Wirkung“.
Nun werden die historischen Stadtbefestigungen sämtlich nach und nach repariert und restauriert. Nach den Arbeiten am Bertoldsturm, dem auch die neuen Fensterläden aus Hubert Winklers Werkstatt inzwischen gut zu Gesicht stehen, war Turm 13 auf dem Kapuzinerberg an der Reihe. Ein besonderes Tor war hier gefordert, eines mit Mehrfachverriegelung und zugleich ein Falttor, weil der Türstock um 60 Grad abgewinkelt ist. Dann hat er die alte Tür im Imbergstollen restauriert, wo die Salzburger ihre Trinkwasserleitung haben, und im Moment macht er sich Gedanken über einen neuen Zaun, der zu den spätbarocken Gittern am Kapuzinerkloster passen soll.. Hier schwebt ihm „etwas Zeitgemäßes“ vor.

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