Ausgabe 3/4 2003

Andreas Rimkus versteht sich als Ideen- und Schmiedekünstler. Jetzt hat er ein neues Projekt begonnen, das 200 Jahre brauchen wird bis zu seiner Vollendung, denn es ist ein Generationenkunstwerk: ein Hammer von mehr als zwölf Tonnen. Im Hammerauge wächst ein Baum heran, als Zeichen dafür, dass die Menschen gefordert sind, auch langfristig für die Welt Sorge zu tragen.
Herausgeschmiedet wurde „der weltgrößte Hammer“ aus einem 22-Tonnen-Stahlblock im Edelstahlwerk Witten-Krefeld. In den Hof vor Rimkus’ Atelier in Springe hat er nur unter Aufbietung aller Kräfte Eingang gefunden. Ernsthafte Angebote für den mutmaßlich idealen Standort gibt es bereits. Mit der Entscheidung darüber, wo der Hammerbaum Wurzeln schlagen soll, will sich der Ideenkünstler aber Zeit lassen. So ein Plan, sagt Andreas Rimkus, muss ohne Hektik geschmiedet werden, denn die zukünftigen Besitzer sollen mit ihm und seiner Familie einen Generationenvertrag schließen, um zu verhindern, dass der Hammer „vielleicht schon in hundert Jahren verschwindet“. Und sie müssen dazu beitragen, das Kulturgut Schmieden zu erhalten.
Dabei soll das Generationenkunstwerk aus Springe nur ein Anfang sein. Andreas Rimkus wünscht sich, dass es sich zu einem „Interkontinentalkunstwerk“ auswächst und dass in 150 bis 200 Jahren sieben Hammerbäume auf sieben Kontinenten grünen.

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