Ausgabe 3/4 2003

Mitte September 2002 wurde Deutschlands größter Museumsneubau, die Pinakothek der Moderne für bildende Künster des 20. und 21. Jahrhunderts in München eröffnet. Beeindruckend sind nicht nur die vier bedeutenden Sammlungen aus den Bereichen Kunst, Grafik, Design und Architektur auf über 12.000 Quadratmeter Ausstellungsfläche, sondern auch das Gebäude des Architekten Stephan Braunfels selbst: Als „Kathedrale des Lichts“ bezeichnet HEPHAISTOS-Mitarbeiter Josef Moos das Bauwerk und berichtet von seinem Rundgang: Zunächst werden die Museumsbesucher in einer gewaltigen Rotunde, einem gut 25 Meter hohen und im Durchmesser 30 Meter weiten Raum, empfangen. Keine Dekoration trübt den Lichteinfall von oben und von allen Seiten unterstützen weiße Wände und helle Böden den Eindruck von Weite und Licht. Die Ausstellungsstücke selbst sind luftig angeordnet, so dass jedes einzelne genug Raum hat und für sich wirken kann.
Im Untergeschoss findet der Liebhaber der Moderne Exponate der Sammlung Design. Gezeigt werden unter anderem die Anfänge gestalteter Produkte von der Industriellen Revolution über Jugendstil bis zum Bauhaus mit Werken von Olbrich, Thonet, Jean Prouvé, Peter Behrens, den Designvisionären Colani oder Tokuyushi Kita und vielen anderen.
Einen Stock höher, in der Architektursammlung geht es nicht mehr um das Objekt an sich, vielmehr wird der Plan und das Modell selbst zum Gegenstand. Im Kleinen lassen sich so zum Beispiel die Bauten von Dientzenhofer, Carl von Fischer, Semper, Klenze oder Günter Behnisch studieren. Die Sammlung moderner und zeitgenössischer Kunst, die bisher im Haus der Kunst (München) untergebracht war, bildet jetzt den Schwerpunkt der Pinakothek der Moderne. Hauptwerke von Beckmann, Kandinsky, Klee, Magritte und Picasso bilden die Höhepunkte der klassischen Moderne. Bedeutende Werkkomplexe der nachfolgenden Künstlergenerationen, vertreten unter anderem durch Bacon, Beuys, Twombly und Warhol verweisen auf die vielfältigen Positionen des 20. Jahrhunderts.
Besonders beeindruckt hat Josef Moos der „Fallende Krieger“ von Henry Moore, der den millionenfachen Opfern des Zweiten Weltkrieges so nahekommt oder auch die abstrakten Figuren von Oskar Schlemmer.

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