Ausgabe 1/2 2003


Ausgewählte Skulpturen der Ausstellung „Leben und arbeiten am Wasser“, von der Stadt Immenstadt 2002 angekauft, präsentierten sich bei Schnee und traumhaftem Winterwetter ganz neu.
Ein elementarer Fisch, ein munteres Räderspiel im Gebirgsbach, stählerne Frauen am Ufer – das Leben am Wasser in Immenstadt im Allgäu wurde den ganzen vergangenen Sommer über durch die Arbeiten der großen Metallgestalterausstellung bereichert. Von einer stattlichen Anzahl von Exponaten wollte die Stadt sich auch nach Ende der Ausstellung im Oktober nicht trennen. Wie gut sie daran tat, einige ausgewählte Stücke im Gesamtwert von mehr als 100000 Euro anzukaufen, zeigte sich in den vergangenen Wochen, da der Alpsee zugefroren war und die Stadt in Schnee gehüllt. Das Weiß stand den Skulpturen nicht einfach nur gut zu Gesicht, viele entfalteten eine ganz neue Wirkung: Der „Kreislauf des Lebens“ von Hans Klasmeier, der sich eigentlich auf einer buntblühenden Verkehrsinsel dreht, schien unterbrochen. Auch das bewegliche Objekt von Matthias Peters drehte sich nicht mehr und stand wie erstarrt. Die flammenartige stählerne „Veränderung“ von Jörg Bischof mutierte in diesem Umfeld zum Eiszapfen. Grafische Elemente dagegen wurden zu beweglichen Schattenspielen im Schnee. Alfred Bullermanns „Freundschaft“ profitierte davon und vor allem „Current“ von Beat Kriemler im Garten der Villa Edelweiß. Die Messingskulptur von Hannes Turba auf den Stufen zur Villa aber, die da heißt „Ausbruch aus der Erstarrung“, schien für ein paar Wochen zurückversetzt in ihren Urzustand.