Ausgabe 1/2 2003

Ein Symbol der Trauer und der Freude zugleich sollte er werden, dabei in der Form ganz von seiner dienenden Funktion bestimmt. Das Kunstreferat der evangelisch-lutherischen Landeskirche Hannover hatte einen Wettbewerb zur Gestaltung eines Osterkerzenleuchters ausgeschrieben. Adressaten waren die Studenten der Metallgestaltung an der Fachhochschule Hildesheim. Für die praktische Ausführung gab es ganz konkrete Vorgaben: Hauptmaterial Stahl, eventuelle Zusatzmaterialien Buntmetalle und Stein, transportabel, Tropfschale in 1, 20 Meter Höhe und zur Reinigung abnehmbar.
Sakrale Kunst ist für den Kunsthandwerker traditionell ein vertrautes Terrain, allerdings musste auch die Trägerin des 1. Preises, Sandra Geruschkat eine „anfängliche Scheu“ erst ablegen, ehe sie „die Kirche als neues, spannendes Schaffensfeld“ entdeckte. In allen Fragen der Bedeutung der Osterkerze im christlichen Glauben und der Liturgie stand das Kunstreferat den Studenten zur Seite. Am Ende boten die neun Teilnehmer der Jury im gotischen Kirchenraum von St. Andreas in Hildesheim elf höchst individuelle Lösungen - geschmiedete Leuchter, lasergeschnittene Formen und Edelstahlkonstruktionen. Deren gestalterische Qualität fand Professor Werner Bünck, ihr Lehrer an der FH, ebenso überzeugend wie die Kirchenvertreter. Drei Leuchter wurden für die Kunstsammlung der Landeskirche Hannover angekauft.

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