Ausgabe 11/12 2002

Didier Pouzol hat sich Helfstyn zum Vorbild genommen, aber das Schmiedetreffen in Gourdon in den französischen Seealpen, das er Ende September erstmals organisiert hat, trägt seine eigene Handschrift. 40 Schmiede aus ganz Frankreich, darunter eine zwölfköpfige Delegation der katalanischen Schmiedevereinigung, durften das 800-Seelen-Dorf, das von den Einheimischen „Adlerhorst“ genannt wird, für eine Wochenende erobern, und es wird ihnen in allerbester Erinnerung bleiben. Didier Pouzol hat es perfekt vorbereitet: drei große überdachte Schmiedezelte mit insgesamt neun Feuerstellen und drei Lufhämmern, darunter ein chinesischer Bêché-Nachbau mit 50 Kilo Bärgewicht auf einem vier Tonnen schweren Beton-Fundament, standen bereit, sogar zwei Zuschauerzelte. Mit dieser Ausstattung wartet kaum ein anderes Schmiedetreffen auf.
An mehreren Feuern entstand an zwei Tagen eine Skulptur mit neun Drachenköpfen und mit massiven menschlichen Beinen. Über mangelnden Besucherzustrom konnten sich die Schmiede trotz der großen kunsthandwerklichen Konkurrenz von Glasgestaltern und Keramikern, die es hier vor Ort gibt, nicht beklagen. Denn Gourdon ist an der Côte d’Azur ein touristisches Ziel erster Ordnung. 3000 Besucher pilgerten an den beiden Tagen zur Schmiededemonstration in das mittelalterliche „Nest“ auf dem Felsen 750 Meter über dem Meer.

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