Ausgabe 9/10 2002

Kinder treffen Künstler“ heißt das Projekt, das in Dachau 550 Schulkindern und zwanzig freischaffenden Künstlern so viel Spaß gemacht hat. Dabei war es eigentlich eine Pflichtveranstaltung, ein projektbezogener Unterricht entsprechend der Forderung des neuen Lehrplanes, in dem es ganz trocken heißt. „Die Grundschule beteiligt sich am öffentlichen Leben und wirkt als örtlicher Kulturträger.“
Die Künstlervereinigung Dachau hatte die Idee einer Projektpartnerschaft, die Kinder sollten einen „echten Künstler im wahrsten Sinne des Wortes erleben“. Das Erleben des echten Georg Mayerhanser und seiner Kunst ging vorwiegend in seiner Werkstatt vonstatten, wo er ganz in seinem Element ist. Sein Element ist das Metall. Wie man das formen kann, nur mit seinen Händen, wurde auch den Kindern der vierten Klasse ganz schnell klar. Zum Schluss haben sie dreißig Drahtgesichter mit blauer Acrylfarbe bepinselt und auf einer blau grundierten Holzplatte zu einem originellen Kunstwerk komponiert, das dann bei einer fröhlichen Vernissage mit viel Prominenz im Schulhaus präsentiert wurde.
Dass moderne Kunst auch Arbeit ist, dazu eine Arbeit, die Spaß macht, das haben sie in den vier Monaten, die das Projekt dauerte, erfahren. Die bayerische Staatsregierung hat die jungen Künstler mit 15 000 Euro gesponsert. In Dachau findet man zu Recht, an ihrem Projekt könne man sich auch andernorts ein Beispiel nehmen.

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