Ausgabe 9/10 2002

Der österreichische Künstler Walter Pichler hat im Südtiroler Eggental für seinen gleichnamigen Cousin ein Haus gebaut – direkt neben einer alten Schmiede, in der der Künstler als Kind seinem Großvater oft bei der Arbeit zugesehen hatte: „Das Haus neben der Schmiede ist das Resultat von Erinnerungen, verwandtschaftlichen Beziehungen und einer Reise zurück in die Zeit, mit einem Satz, ein ziemlich sentimentales Unternehmen“.
Das kompromisslose Gebäude mit Mauern aus Quarzporphyr besteht aus einem nur 56 Quadratmeter großen, fensterlosen, karg möblierten Raum, der von oben über ein Glasdach belichtet wird. Das Untergeschoß ist mit Sitzbänken, einer Tafel und einem Weinregal ausgestattet.
In der alten Schmiede hatte bis 1995 ein Zeug- und Hufschmied, ein Onkel des Künstlers, gearbeitet; danach wurde sie renoviert und unter Denkmalschutz gestellt. Die Planungsgeschichte des Hauses neben der Schmiede, die gedankliche Rückkehr an den Ort seiner Kindheit, hat Walter Pichler über Jahre hinweg mit meisterhaften Zeichnungen begleitet.
Eine ausführliche, sehr empfehlenswerte Dokumentation dieses Projekts ist im Architekturzentrum Wien als Katalog erhältlich (Museumsplatz 1, A-1070 Wien, Tel. 0043/1/5223115, Fax 0043/1/5223117; e-mail: Diese E-Mail-Adresse ist gegen Spambots geschützt! JavaScript muss aktiviert werden, damit sie angezeigt werden kann. , http://www.azw.at): „Haus neben der Schmiede“, 96 Seiten, zahlreiche Farb- und Schwarzweiß-Abbildungen, Pläne und Skizzen, Format 23,5 x 28 Zentimeter, broschiert, Euro 29,80

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