Ausgabe 7/8 2002

Dass Kolbermoor eine Reise wert ist, auch eine lange, ist unter Metallgestaltern reichlich bekannt. In diesem Jahr wartet das große Schmiedetreffen in der kleinen bayerischen Stadt wieder mit Neuerungen und Superlativen auf.
Neben bewährten Highlights wie dem Nachtglühen vor dem alten Rathaus stehen Weltrekordversuche auf dem Programm: Matthias Hotz aus der Schweiz, der Weltrekordhalter aus dem Guinness-Buch, lädt alle Kollegen ein, sich unter seiner Anleitung selber an einem Knoten aus 30-Millimeter-Rundeisen zu versuchen. Rekordverdächtig ist auch das Schmiedeprojekt von Gerd Bruynix aus Belgien, der mit sieben Kollegen in insgesamt 200 Stunden an drei Feuern in den klassischen Techniken einen Seeadler schmieden will. Ansonsten wird an allen drei Tagen frei geschmiedet. Erstmals können die Teilnehmer dabei in einem großen Schmiedezelt arbeiten. Neu ist auch der Ausstellungsort. Wer eine Arbeit mitbringt, kann sie erstmals in den Räumen der alten Spinnerei präsentieren, die in naher Zukunft das geplante „Europäische Zentrum für zeitgemäße Metallgestaltung“ beherbergen soll. Für die Ausstellung beim „4. Bayerischen Kunstschmiede- und Metallgestaltertreffen“ haben sich bereits die Münchner Meisterschule mit ihren Meisterstücken und die Gewerbliche Schule Göppingen angesagt. Ständig in Kolbermoor bleiben wird die von Helmut Brummer entworfene Skulptur für den „Ring der europäischen Schmiedestädte“.
Zwei Workshops stehen diesmal auf dem Programm: Damastschmieden mit Fred Schmalz und „Metall und Tönen“ mit Martin Bläse (Anmeldung beim HEPHAISTOS-Verlag: Tel 08379/728016). Alfred Bullermann stellt in einem Referat seine Rennfeuerversuche mit Raseneisenerz und Torf als Brennstoff vor. Im Herbst 2003 soll es zur Rennfeuerdebatte ein Symposium in Kolbermoor geben.

Zimmerreservierung für das Schmiedetreffen: Stadt Kolbermoor, Peter Riedel, Tel. 08031/29680, Fax 08031/296843