Ausgabe 7/8 2002

Das Schmiedetreffen in Ybbsitz präsentierte sich auch in diesem Jahr wieder als Schmelztiegel der Nationen. Seinen sichtbarsten Ausdruck fand das in der fast drei Meter hohen Feuerskulptur mit dem Titel „Europa wächst zusammen“ von Alfred Habermann. Je zwei Kollegen aus mehreren Ländern hatte der Professor eingeladen, während der drei Tage vom 21. bis 23. Juni mit ihm zusammen die Skulptur zu bauen: Zwölf zu einem Ring verbundene Fahnen mit einer Feuerschale in der Mitte, worin am Sonntagabend tatsächlich ein Feuer entzündet wurde.
Europa rückt also näher zusammen, aber Ybbsitz ufert von Mal zu Mal weiter aus. Die Besucher wissen nicht, wo sie zuerst hinschauen oder hingehen sollen. Das üppige Programm läuft im Stakkato ab. Nach dem Thema „Wasser“ vor zwei Jahren stand diesmal die „Erde“, das zweite Schmiedelement, im Mittelpunkt. Was die Schmiede bei sommerlicher Hitze dazu an Interpretationen fertigten, wanderte am Ende ins Ybbsitzer Museum. Wie bei jedem Ferraculum erweiterte die Gemeinde aus diesmal ihre Schmiedmeile. Mit dem „Eybl-Hammer“, einer hervorragend restaurierten ehemaligen Schaufelschmiede, besitzt sie nun ein weiteres Kleinod.
Bei ihrer Klausurtagung während des Treffens haben die Schmiedegruppe „Amboss 200“ und die Gründer der „Österreichischen Schmiedetreffen“ beschlossen, dass das Ferraculum in Zukunft in zweijährigem Rhythmus durch die österreichischen Bundesländer wandern soll, in den Jahren dazwischen soll es in Ybbsitz Fachtagungen geben.

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