Ausgabe 5/6 2002

Der Diplom-Ingenieur Klaus Martin Hartmann, Lehrbeauftragter im Fachbereich Architektur an der Universität Kaiserslautern, kritisiert die Architektenausbildung in Deutschland und hält ein Plädoyer für kreative Metallgestalter, die sich für die architektonische Formensprache interessieren.
Im Architekturstudium werden nach Hartmanns Erfahrungen manuelle Fertigkeiten ausschließlich in den kreativen Fächern vermittelt. Wo sie nicht schon seit den 70er Jahren ganz verschwunden sind, werden sie zugunsten neuer PC-Anwendungen oder schlichtweg aus Zeitmangel in den Hintergrund gedrängt. Defizite im räumlichen Vorstellungsvermögen und im konstruktiven Denken der Studenten und ein mangelndes Gefühl für die Maßstäblichkeit seien die Folgen.
Studenten, die eine Lehre absolviert haben und sich ein experimentelles Denken bewahren, werden nach Hartmanns Ansicht die besseren Architekten. Umgekehrt ergäben sich Chancen für die Gestalter im Handwerk, wenn sie sich Kompetenzen in der Architektursprache aneigneten und Freude am Erspüren neuer Gestaltungsströme hätten. Die Gestaltungsschulen benötigten hierfür kompetente Lehrer, die sowohl praktisch als auch gestalterisch federführend sein sollten.

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