Ausgabe 11/12 2001

Der professionellen Vorführung der beiden Schmiede Günther Weber und Matthias Hotz ist es zu verdanken, dass die Zuschauer der Guinness-Show im Ersten Deutschen Fernsehen eine Ahnung davon bekamen, warum es beim Schmieden immer auf die Zeit ankommt, auch wenn es nicht um Weltrekorde geht. In Zeitlupe konnten die Millionen zu Hause sich ein Bild davon machen, welch ungeheure Kraft und welche Erfahrung es erfordert, mit einem Vier-Kilo-Hammer aus einer 30-mm-Rundeisenstange punktgenau einen Knoten zu formen. Helmut Brummer, Landesfachgruppenleiter in Bayern, hat das Fernsehen fachlich beraten und dabei ein bisschen hinter die Kulissen geschaut und den Eindruck bekommen, dass es hier immer „mehr um die Show geht“. Sicher lagen die Fernsehleute auch manchmal etwas daneben mit dem, was sie in der Hektik des Geschehens so von sich gaben. So mussten die beiden Kontrahenten sich unter anderem anhören, dass Schmiede sich an Weltrekordversuchen beteiligen, „weil ihnen das Hufeisenschmieden zu langweilig ist“. Sie haben es souverän verschmerzt: Günther Weber, der 62jährige Herausforderer aus Deutschland und erst recht Matthias Hotz aus der Schweiz, mit 58 Sekunden der Sieger des Abends, der Moderator Reinhold Beckmann auch in puncto Schlagfertigkeit etwas vormachen konnte.
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