Ausgabe 11/12 2001

Das ganz besondere Ambiente der traditionsreichen Voglerschen Hammerschmiede ließ die jungen Kollegen nicht kalt: Es war sicher eine gute Idee und eine zukunftsträchtige dazu, den Göppinger Schmiedetag 2001 an historischer Stätte im oberschwäbischen Amtzell zu veranstalten. Dieses Treffen der Gewerblichen Schule Göppingen und der Fachgruppe Metallgestaltung im Landesverband Metallbau- und Feinwerktechnik Baden-Württemberg hat mittlerweile auch schon eine Tradition, wenn auch eine vergleichsweise junge. In Zusammenarbeit mit dem Bildungszentrum für Metallgestaltung ist es als Weiterbildungsveranstaltung konzipiert, mit Workshops in Theorie und Praxis und reichlich Diskussionen in kollegial-entspannter Atmosphäre. Das in Amtzell sollte nun der Auftakt sein für eine längerfristige Zusammenarbeit zwischen den Metallgestaltern und der Gemeinde, die die restaurierte Schmiede auch für touristische Zwecke nutzen will. Einen reizvollen Beitrag dazu hat die Landesfachklasse mit ihrem Leiter Wilhelm Häderle in der kreativen Atmosphäre des Amtzeller Schlosses schon konzipiert: eine Wetterfahne für das Dach der Schmiede. Die akribische Vorbereitung der gestalterischen Arbeit für die Gemeinde unterstrich wieder die besondere Qualität des Unterrichts, wie er in Göppingen seit langem geleistet wird.
In der Voglerschen Schmiede hat der Besuch der Metallgestalter aber auch schon erste sichtbare Spuren hinterlassen: Die Männer um Landesgruppenleiter Oskar Hafen brachten einiges an Werkzeug mit und hatten auch einen alten Federhammer besorgt, eine einzigartige Konstruktion, die lange Zeit in der Gewerbeschule Metzingen stand und nun hier in dem malerischen Gebäude die ihr angemessene Bleibe gefunden hat. Laut Bauamtsleiter Gebhard Weber, der bei der Forschungsarbeit seine Leidenschaft für das Schmiedehandwerk entdeckt hat, will die Gemeinde auch vier zusätzliche Feuerstellen herrichten lassen, damit es bei den geplanten Projekttagen für alle reicht.
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