Ausgabe 9/10 2001

Zwei Schmiedezentren knüpfen Kontakte zum kulturellen Austausch: Die österreichische Marktgemeinde Ybbsitz und die ukrainische Stadt Lviv, die schon zur Zeit der österreichisch-ungarischen Monarchie das maßgebliche Schmiede- und Eisenverarbeitungszentrum im Osten von Europa war. Professor Oleg Bonkovski, Leiter der Abteilung Metallkunst an der Akademie von Lviv, schickte im Zuge dieses Kulturaustausches zwei seiner Studenten nach Ybbsitz, wo sie in der Schmiede von Franz Wahler zwei Skulpturen als Abschlussarbeit für ihr Studium fertigen konnten.
Harmonie nennt Igor Lupul , der 1975 in Tschernivtsi/Ukraine geboren wurde, seine inmitten eines Goldfischteiches installierte Skulptur: Ein Bündel von Edelstahlstäben wird von zwei geschwungenen, aus einem Stahlblatt ausgeschnittenen Formen umfasst - wie eine Fontäne, die von zwei Fischen umspielt wird.
Zwei aus geschmiedetem Geflecht bestehende Halbkugeln, die jeweils von einem annähernd quadratischen Rahmen eingefasst werden, bilden die Doppelplastik AFutura@ von Roman Shyshak (1975 im Kovel/Ukraine geboren). Der Raum zwischen den beiden Skulpturenelementen, die jeweils in Form eines abstrahierten Lebensbaumes die Erde und das Weltall symbolisieren, kann wie ein Korridor durchschritten werden - der Mensch als Bindeglied zwischen Natur und Kultur.
Professor Alfred Habermann sieht in diesem Projekt, für das er die fachliche Betreuung übernommen hatte, ein weiteres Modul in der Profilierung von Ybbsitz als europäisches Schmiedezentrum.