Ausgabe 9/10 2000

Die Restaurierung des Domportals aus dem 11. Jahrhundert bildet den vorläufigen Höhepunkt eines außergewöhnlichen Restaurierungsprogramms, das das Bayerische Landesamt für Denkmalpflege in Augsburg durchführt. Schon seit über sechs Jahren werden in Augsburg die Brunnen-Plastiken saniert; die fast fünf Millionen Mark teuren Arbeiten sind zur Hälfte abgeschlossen. Das bayerische Programm der Metall-Restaurierung hat europaweite Bedeutung erlangt, weil Pionierarbeit für die überall nötige Rettung von Metall-Denkmälern geleistet wurde, die durch Auto-Abgase, sauren Regen und Schmutz bedroht sind. Die zehn Restauratoren des Landesamtes kratzten mit Knochen-Skalpellen, Goldschmiede-Hämmerchen und Ultraschall-Feinmeißeln die Kalkschichten und Salzkrusten von den Bronzen ab und trugen zum Schutz eine Schicht aus mikrokristallinem Wachs auf; auch die Tafeln des Domportals wurden so behandelt.
Viele Originale der Brunnenfiguren werden künftig in Museen aufbewahrt und durch Kopien ersetzt. Alle Bronzen im Freien müssen regelmäßig gepflegt werden, um die Nachhaltigkeit der aufwendigen Sanierung zu gewährleisten.