Ausgabe 5/6 2000

Mit ihren Abschlußarbeiten demonstrierten junge Metallgestalter aus Berlin und Bayern bei ihrer Gesellenprüfung, daß sie für den europäischen Arbeitsmarkt konkurrenzfähig sind.
In Berlin bildet Martin Ziegler an der Berufsschule Metallgestalter aus. Er versteht die Schule nicht nur als Lehranstalt, sondern auch als wichtigen Faktor bei der Koordination zwischen den Ausbildungsbetrieben und der Prüfungskommission: Auf diese Weise kann eine fruchtbare Diskussion zur Umsetzung von Lerninhalten entstehen; bei der Vermittlung des Lehrstoffes kann, wenn notwendig, unterstützend eingegriffen werden - z. B. mit zusätzlichen abendlichen Leistungskursen in der Schulschmiede.
Das Thema der Abschlußarbeiten wurde lange vor der Prüfung durch gemeinsame Beratung von Auszubildenden und Prüfungskommission festgelegt. Bei der Ausarbeitung ihrer Werke konnten sich die Prüflinge jederzeit mit ihrem Fachlehrer besprechen.
Die gute Zusammenarbeit aller an der Ausbildung Beteiligten zeitigte Prüfungsergebnisse in hervorragender handwerklicher Qualität: vier Garderobenständer mit zum Teil skulpturalem Charakter, die ein Jahr lang an der Lehrschmiede der Berufsschule ausgestellt werden - als Ansporn für die nächste Lehrlingsgeneration.
Eine gute Kommunikation zwischen Lehrer und Schülern herrscht auch bei den bayerischen Metallgestaltern an der Berufsschule Vilshofen. Frank Dullinger besprach mit seinen Schützlingen im Unterricht an der Berufsschule ausführlich das Prüfungsthema "Sonnenuhren". Im Laufe eines längeren Entwicklungsprozesses mußten die angehenden Metallgestalter astronomisches Grundwissen rekapitulieren und das Spiel von Licht und Schatten in eine exakte Anzeigefunktion umsetzen. Bei der gestalterischen Ausführung, die im Freihand-Zeichenunterricht kontinuierlich entwickelt wurde, bevorzugten die Absolventen organische Formen.