Ausgabe 1/2 2000


In keine Tasche paßt die Taschenuhr, die der Kunstschlosser und Metallrestaurator Wilfried Schwuchow aus Angermünde, einer Kleinstadt in Brandenburg, im Auftrag der Deutschen Bahn AG fertigte. Das 20 Tonnen schwere Wunderwerk mit 4,70 Metern Durchmesser wurde aus 24 Segmenten Edelstahlblech 2,0 Millimeter zusammengeschweißt; der Uhrenbügel besteht aus auf fünf Meter Länge gestrecktem Rohr 150x4 V2A. Auf einer im Gehäuse aufgebauten Modelleisenbahn-Landschaft zeigen zwei fahrende bzw. rangierende Modell-Lokomotiven die Zeit an. Verschiedene Anzeige-Funktionen, ein Kalendarium und eine Darstellung der vier Jahreszeiten sind weitere eingebaute Attraktionen, zu denen in den nächsten Monaten noch neue hinzukommen sollen. Eine im Aufziehknopf befindliche Klimaanlage schützt das empfindliche, von Computertechnik gesteuerte mechanische Uhrwerk gegen Kondenswasser, und bei Windstärke fünf schließt sich der Deckel, ausgelöst durch einen Windmesser, automatisch.
Die riesige Taschenuhr, die letzten Herbst auf dem Bahngelände der brandenburgischen Stadt Eberswalde offiziell eingeweiht wurde, ist auch im Guinness Buch der Rekorde verzeichnet und soll erst der Beginn einer ganzen Fabrikation von Kunstuhren sein. Wilfried Schwuchow träumt davon, diese Kunstuhren-Fabrik zusammen mit vielen kreativen Menschen aus den verschiedensten Berufssparten (Metallgestalter, Mechaniker, Dreher, Holzschnitzer, Bildhauer, Glasgestalter, Programmierer...) zu verwirklichen.