Ausgabe 9/10 1999

Am einstigen Wohnort von Toni Benetton findet noch bis zum 19. September eine originelle Werkstattausstellung statt. In der Villa des vor wenigen Jahren verstorbenen Metall-Bildhauers in Terraglio bei Mogliano Veneto soll ein neues, in Europa einzigartiges Zentrum für Kunst entstehen, eine Verwirklichung seines Traumes einer "Accademia del Ferro". Erstmals haben fünfzehn junge Künstler von Kunstakademien der Städte Venedig, Straßburg und Prag Gelegenheit, sich mit den Werken des Meisters zu messen: Sie sollen nicht nur ausstellen, sondern können auch die Werkstatt und die Werkzeuge des Maestro benutzen, um während der Ausstellungszeit neue Werke zu schaffen.
Luca Baldin und Giovanni Bianchi haben dieses ehrgeizige Projekt initiiert; als Freunde und Bewunderer von Toni Benetton haben Jean-Marie Krauth, Direktor der Ecole Supérieure des Arts Decoratifs in Straßburg und Jiri T. Kotalik, Direktor der Akademie der schönen Künste in Prag, ihre Zusage zu diesem Treffen gegeben.
Die Ausstellung gibt den fünfzehn Künstlern Gelegenheit, ihre unterschiedlichen gestalterischen Ausdrucksformen zu vergleichen: die klaren avantgardistischen Formen der Tschechen, die gewagten und aktuellen Exponate der sehr jungen Künstler aus Venedig und der Konzeptualismus und Minimalismus der französischen Schule. Durch dieses Projekt wird mit der Villa Benetton ein weiterer Anziehungspunkt für Bildhauerkunst im Veneto entstehen, zusätzlich zu der Glyptothek Canoviana in Possagno und der reichen Kunstsammlung von Arturo Martini in Treviso - ein einzigartiger Kunstweg in Italien. Metallgestalter, die dieses Jahr zum Schmiedetreffen nach Stia fahren, sollten die Gelegenheit nutzen, um in der Villa Benetton vorbeizuschauen.