Ausgabe 11/12 2007

Das HEPHAISTOS-Jahrbuch „MetallDesign international“ feiert 2008 seine zehnte Ausgabe. Auch zum „kleinen Jubiläum“ ist es wieder gelungen, herausragende Metallgestalter und vielversprechende Newcomer in einem Buch zu vereinen. Dafür sprechen die Protagonisten Manfred Becher, Vladan Behal, Norbert Finke, Francisco Gazitua, Roberto Giordani, Paul Kreten und Thijs van de Manakker. Der Niederländer Thijs van de Manakker ist ein Hochkaräter in der experimentellen Archäologie und personifiziert wie kaum ein anderer die Ursprünge des Schmiedehandwerks in modernen Zeiten. „Metall­Design international 2008 lädt zur Forschungsreise ein, wie seine Experimente zu 2000 Jahren Schmiedehandwerk in gestaltetes Metall münden. In wenigen Jahren hat sich Vladan Behal aus Olomouc, der abwechselnd in Tschechien und Italien arbeitet und lebt, vom Schmiedehandwerk über die Kunst zum Designer entwickelt. Das HEPHAISTOS-Jahrbuch präsentiert die Designobjekte und Einrichtungsgegenstände wie Möbel, Leuchten und Vasen erstmals der breiten Öffentlichkeit in Buchform. Eine Entdeckung für die Metallgestaltung in Europa, ja geradezu eine Sensation ist der chilenische Bildhauer und Metallplastiker Francisco Gazitua. In seinem Heimatland längst ein Star, blieb er vom europäischen Kunstbetrieb bislang nahezu unbeachtet. Das wird sich ändern: Die monumental-grazilen Schiffsskulpturen des Südamerikaners wären ebenso ein eigenes Buch wert wie das skulpturale „Parallel-Universum“, das er spiegelbildlich in Holz konstruiert und in Stahl schmiedet. Ein weit gefächertes Spannungsfeld umfassen die Arbeiten von Manfred Becher. Der Oberpfälzer Kunstschmiedemeister und Metallbauer zeigt erstmals ausführlich seine Entwicklung von den barocken Grabkreuzen der Anfangsjahre hin zu den anspruchsvollen architektonischen Stahlbauarbeiten im öffentlichen Raum. Die Kunstschmiedearbeiten, die in der Werkstatt von Paul Kreten in Bekond bei Trier entstehen, haben traditionelle Metallgestaltung am Bau in moderner Ausprägung in seiner Region bis hinein nach Luxemburg bekannt gemacht und geprägt. Der „Spaß“, den der Kunstschmiedemeister, Restaurator und engagierte Handwerkslobbyist bei seiner Arbeit hat, spricht aus jedem seiner Werke. Ein stets wiederkehrendes experimentelles Spiel mit dem Eisen ist das Markenzeichen von Roberto Giordani. Die geschmiedeten Entdeckungsreisen des Italieners führen immer wieder hin zu neuen Formen, die inspiriert werden vom Lichtraum in und um seine Skulpturen herum. Diese Reiseerfahrungen überträgt der Schmiedeweltmeister von Stia 2005 wiederum auf Tore oder Geländer. Norbert Finke aus Arnsberg im Sauerland ist als Klammer des Jahrbuchs zu bezeichnen, die thematisch alles Vorgenannte zusammenhält. Geländer, Gitter, Tore, Figuren, sakrale Arbeiten und moderne Grabgestaltung gesellen sich bei ihm zu Plastiken in Stahl, Edelstahl und Bronze.