Ausgabe 9/10 2007


Über Freundschaften lässt sich blendend fabulieren – vor allem, wenn es um Männer geht. Sie sind aber Voraussetzung, um eine derart beeindruckende Veranstaltung über die Bühne zu bringen, wie sie die führenden Köpfe der BABA Ende Juli im Weltkulturerbe Ironbridge gestemmt haben. Aufzuführen, welcher Mann, welche Frau dem Treiben im Freilichtmuseum Blists Hill letztlich den Stempel aufgedrückt hat, wäre ungerecht. Die komplette Führungsriege der British Artist Blacksmiths Association (BABA) muss nach der Konferenz als „goldene Generation“, als Glücksfall für die internationale Schmiedefamilie bezeichnet werden. Dem gut 20-köpfigen Team ist es gelungen, ein Schmiedetreffen von höchstem internationalen, handwerklich-praktischen wie gestaltungstheoretischen Niveau in das atemberaubende Ambiente der Halle der einstigen G.R. Morton Ironworks zu zaubern. „Freundschaft durch Eisen“, so das Motto der Konferenz, sollte geschmiedet werden, dem Ruf folgten 300 angemeldete Teilnehmer von allen sechs bewohnten Kontinenten. Afrikaner standen am Feuer mit Franzosen und Kanadiern, Australiern und Schweizer schmiedeten mit Ukrainern, Russen und Amerikaner mit Briten – das beeindruckendste Tandem: Uri Hofi und Abed Abdi. Der Israeli übersetzte einen Vortrag des Palästinensers, der nicht unpolitisch war, als Abdi ein von ihm gestaltetes Denkmal vorstellte, das an die Opfer des israelisch-palästinensischen Konfliktes erinnert.