Ausgabe 7/8 2002

Bei der Ausbildung zum „Metallbauer, Fachrichtung Metallgestaltung“, wie der Schmied seit der Neuordnung der Metallberufe vor gut zehn Jahren in Deutschland heißt, besteht Handlungsbedarf. Weil dies beide Partner im „dualen System“, die Ausbildungsbetriebe und auch die Berufsschulen, betrifft, kamen im Berliner Oberstufenzentrum für Konstruktionsbautechnik Berufschullehrer aus der ganzen Republik zu einer Bestandsaufnahme zusammen und um Lösungsansätze zu diskutieren.
Den Berufsschulen bereitet Sorge, dass die Lehrlinge zwar laut Ausbildungsvertrag „Metallgestalter“ lernen, mit der Gestaltung in der Ausbildung aber wenig in Berührung kommen, sofern sie nicht das Glück haben, in einer der wenigen Fachklassen zu sitzen. Peter Elgaß von HEPHAISTOS wies in seinem Referat darauf hin, dass es Betriebe gebe, denen Ausbildungsordnung bis heute ein Fremdwort geblieben sei, dass manch ein Metallgestalter seine Ausbildung beende, ohne eine systematische Einführung in die Grundlagen der Gestaltung erhalten zu haben. Die Berufsschule allein könne das nicht leisten, per gesetzlichem Auftrag ergänze sie lediglich die Ausbildung. Dabei gehen die Ausbildungszahlen zurück, es gibt zu wenig Ausbildungsplätze. Derzeit haben die meisten Berufsschulen zu wenig Schüler, um Fachklassen bilden zu können. Länderübergreifenden Fachklassen steht die Kulturhoheit der Bundesländer entgegen. Dass es aber auch anders geht, beweist das Beispiel der Gewerblichen Schule Göppingen in Baden-Württemberg.
Im neuen Rahmenlehrplan, der von September 2002 an bundesweit verpflichtend ist und in dem das Lernziel Gestaltung deutlich an Gewicht gewinnt, sehen die Berufschullehrer brauchbare Lösungsansätze. Für seine Umsetzung wären aber mindestens fünf Zentren für Metallgestaltung, geografisch sinnvoll über die Bundesrepublik verteilt, erforderlich.

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