Ausgabe 1/2 2002

Manfred Bergmeister hat in den Räumen seiner alten Kunstschmiede in Ebersberg bei München ein Museum für Grabkreuze eingerichtet. Seit dem 18. April ist es eröffnet. Es beherbergt nicht nur die berühmte Sammlung des Sixtus Schmid, die Bergmeister einst gerettet hat, sondern auch all jene Kreuze, die er selber im Verlauf der vergangenen fünfzig Jahre gesammelt hat. Das Museum ist einzigartig mit seinen vielfältigen Formen aus dem gesamten Alpenraum und vier Jahrhunderten. Die zeitliche Einordnung der Exponate war oft nur möglich im Vergleich mit Kirchengittern, von denen man genau wusste, wann sie entstanden waren. So zeigt die Ausstellung etwa ein Renaissance-Kreuz aus Südtirol, das stilistisch mit einem um 1610 datierten Gitter aus der Ebersberger Stiftskirche zusammenpasst. Zu sehen ist auch die Zeichnung zu Bergmeisters Gesellenstück, das er einst nach einem Kreuz aus der Sixtus-Schmid-Sammlung geschmiedet hat. Die Zeichnung zeigt, was als Leitmotiv über der gesamten Ausstellung steht: das Kreuz als Lebensbaum.

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